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Verben

Inhalt
Was ist ein Verb?
Verben sind Wörter wie:
schlafen, essen, sein, haben, müssen, tun
Auf Deutsch heißen sie auch „Tunwörter“ bzw. „Zeitwörter“, weil sie oft Aktivitäten bezeichnen bzw. weil nur diese Wörter über besondere Formen verfügen, die die zeitliche Situierung kennzeichnen:
Ich schwimme (jetzt).
Ich bin (gestern) geschwommen.
Ich werde (heute Abend) schwimmen.
Die Bildung der verschiedenen Verbformen heißt „Konjugation“.
ich gehe, du gehst, er geht ... - ich bin gegangen, ich ging ...
Sprachenlerner sollten sich am Anfang auf die Verben konzentrieren. In gewisser Weise sind sie die wichtigsten Wörter. Zuerst muss man die Konjugation lernen, am Anfang vor allem die verschiedenen Verbformen für die verschiedenen Personen. Bei den Verben ist es auch sehr wichtig, immer alle nötigen Informationen zu ihrer Verwendung im Satzzusammenhang mitzulernen. Zum Beispiel muss man lernen, dass das Verb helfen mit einem Dativ verwendet wird:
Ich helfe dir.
Oder dass das Verb warten immer mit der Präposition auf + Akkusativ verwendet wird:
Ich warte auf dich.
Im Deutschen ist es auch sehr wichtig, auf die Position des Verbs im Satz zu achten. In normalen Hauptsätzen steht z.B. das Verb immer auf Position 2, in Nebensätzen steht es dagegen am Ende.Der größte Teil der d-seite befasst sich mit den Verben im Allgemeinen oder den deutschen Basisverben im Einzelnen, u.a.:
- viele Grammatikstichwörter hier (für Anfänger und Fortgeschrittene)
- und das ganze Kapitel Verben im Satz (für Grundstufe und Fortgeschrittene.)
Hier finden Sie deshalb, nach diesen allgemeinen Vorbemerkungen, nur eine sehr ausführliche, für grammatische Laien bestimmte Antwort auf die Frage:

Was ist ein Verb?

1. Die Wortarten Verb und Nomen

Jedes Wort gehört zu einer bestimmten Wortart. Die zwei wichtigsten Wortarten sind „Substantiv“ und „Verb“. Mit einem Substantiv und einem Verb kann man einen kompletten Satz bilden:
Eva telefoniert.
Das Substantiv Eva sagt: Wer macht etwas?
Das Verb telefoniert sagt: Was macht diese Person?
Machen Sie dazu eine kleine Übung.

2. Tätigkeiten, Vorgänge, Zustände

Natürlich sprechen wir nicht immer über Personen und Tiere, sondern auch über Dinge.
Das Telefon klingelt.
Hier fragt man gewöhnlich nicht: Wer oder was macht etwas? und: Was macht das Telefon? Aber die Funktionen sind ähnlich: Es gibt eine Sache (das Telefon) und eine „Aktion“: es klingelt. Weitere Beispiele:
Der Wasserhahn tropft.
Die Blume blüht.
Die Sonne scheint.
Dann gibt es auch Verben, die gar keine „Aktion“ mehr beschreiben:
Mein Auto steht in der Garage.
Deine Brille liegt auf dem Fernseher.
Man kann also nicht einfach sagen, dass Verben immer eine Aktivität bezeichnen. Oft beschreiben sie auch Vorgänge, Prozesse oder Zustände. Aber das ist eigentlich ein theoretisches Problem. Wenn Sie den Unterschied zwischen dem Substantiv Eva und dem Verb telefoniert verstehen, dann ist sicherlich auch der Unterschied zwischen dem Substantiv Auto und dem Verb steht klar.

3. Verbkategorien: Person, Zahl, Tempus ...

Auf Deutsch nennt man das Verb manchmal auch „Zeitwort“. Man kann nämlich nur mit diesen Wörtern bestimmte Formen bilden, die die Zeit signalisieren. Zum Beispiel:
Eva telefoniert.
bedeutet, dass Eva jetzt telefoniert.
Eva hat telefoniert.
bedeutet, dass das Telefonieren schon vorbei ist. Aber deutsche Verben können mit verschiedenen Formen auch noch andere Unterscheidungen ausdrücken. Die wichtigste ist die zwischen den verschiedenen „Personen“. Das Verb bekommt für die erste Person, also für ich, eine andere Form als für die zweite Person, also für du, und als für die dritte Person, also für er oder sie oder es. Beispiele:
ich telefonier-e
du telefonier-st
er telefonier-t
Außerdem kann man Formen für den Plural bilden (wenn man nicht nur von einer Person spricht, sondern von zwei oder mehr):
wir telefonier-en
ihr telefonier-t
sie telefonier-en
Man kann von deutschen Verben auch noch andere Formen bilden, die z. B. ausdrücken, dass eine Aktivität erst in der Zukunft stattfindet oder dass eine Aktivität nur in der Fantasie, aber nicht wirklich stattfindet. (Diese Formen heißen z. B. "Futur" und "Konjunktiv", und es gibt noch andere.)

4. Wie erkennt man ein Verb?

Wir kennen jetzt einige typische Merkmale von Verben. Mit diesen Merkmalen kann man die Verben erkennen. Oft genügt schon die Frage: Welches Wort bezeichnet eine Aktivität (oder einen Prozess oder einen Zustand)? Dieses Wort ist das Verb. Sie können auch umgekehrt fragen: Bezeichnet das Wort eine Person oder Sache? Dann ist es kein Verb. Ein Verb bezeichnet immer Aktivitäten usw., also etwas, was nicht alleine existiert, was man nicht alleine sehen kann. "Telefonieren" kann man nicht sehen - man kann nur Eva sehen, wenn sie gerade telefoniert.
Sie können auch eine andere Frage stellen: Welches Wort im Satz kann ich in einem anderen Satz zusammen mit den Wörtern ich, du ... verwenden? Zum Beispiel:
Eva tanzt seit zwei Stunden Tango.
Welches dieser Wörter kann ich in einem neuen Satz zusammen mit ich verwenden? Nur tanzen: Ich tanze.
Und wenn Sie schon einige verschiedene Formen von Verben kennen, können Sie auch fragen: Welches Wort kann oder muss unterschiedliche Formen für verschiedene Personen bekommen? Zum Beispiel: Gibt es andere Formen von tanzt? Natürlich, es gibt die Personalformen ich tanze, du tanzt ..., es gibt die Vergangenheit: ich habe getanzt usw. Aber es gibt keine solchen Formen von den anderen Wörtern im Satz.

5. Verben in anderen Sprachen

Alle Sprachen haben Verben, aber die Verben funktionieren nicht in allen Sprachen auf die gleiche Weise. In manchen Sprachen gibt es zum Beispiel nur eine Form von jedem Verb, die sich nicht ändern kann. In anderen Sprachen gibt es viel mehr verschiedene Formen, mit denen man andere Unterscheidungen ausdrücken kann als im Deutschen. Machen Sie einmal eine kleine "Analyse" von Sätzen in Ihrer Muttersprache: Was ist das Verb? Was kann man damit machen? Gibt es Formen für verschiedene Personen, Formen für die Vergangenheit, Formen für Fantasie-Aktivitäten ...? Dann vergleichen Sie mit den Verben im Deutschen.

6. Üben und Weiterlernen

Verben und Substantive sind die wichtigsten Wörter. Für Deutschlerner sind die Verben noch wichtiger als die Substantive, weil man mehr über ihre Verwendung lernen muss. Auch wenn Sie nicht viel Grammatik lernen möchten: in jedem Fall und als Erstes sollten Sie die Verben und ihre verschiedenen Formen gut kennen. Üben Sie mit einfachen Sätzen aus Ihrem Lehrbuch. Versuchen Sie die Verben zu erkennen, markieren Sie sie und besprechen Sie Ihre Übungen mit Lehrern oder informierten Muttersprachlern. Wenn Sie Verben problemlos erkennen, können Sie zuerst in meiner Grammatik etwas weiterlernen unter den Stichwörtern Konjugation, Infinitiv, Personalform, Perfekt.

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