Fernes Japan | (schwer) | |||
Hätte es damals in Japan eine Revolution gegeben ... | ||||
Die Insel Japan geht mich sehr wenig an und liegt sehr weit aus meinem Gesichtskreise; aber wenn ich hörte, dass in diesem Augenblick eine Revolution daselbst im Werke sei, um zwanzig Millionen Menschen von den Fesseln zu befreien, worin sie seit einigen Jahrhunderten von einer verhältnismäßig geringen Anzahl privilegierter Unterdrücker gehalten worden wären, so könnte ich mir nicht verwehren, Wünsche zum Besten besagter zwanzig Millionen zu tun und mich, wenn sie endlich obgesiegt hätten, zu freuen. | ||||
Wieland | ||||
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KommentarTranskontinentale Solidarität unter Menschen also – wie schön. Ob sie auch erwidert wurde? Haben sich die Japaner damals gefreut über das Ereignis aus dem Jahr 1789, das Wieland Anlass zu dieser Äußerung gab? Nämlich ... |
Aufklärung | |||
Autor und Werk | ||||
Christoph Martin Wieland, 1733-1813. | ||||
Aus „Unparteiische Betrachtungen über die dermalige Staatsrevolution in Frankreich“, Mai/Juni 1790 in Wielands Zeitschrift „Neuer Teutscher Merkur“ veröffentlicht. | ||||
Lösung | ||||
Der Auszug stammt also aus einem Artikel über die Französische Revolution, mit der sich die braven und eher unpolitischen, jedenfalls gar nicht revolutionären Deutschen dafür theoretisch gründlich befassten. Wieland hat seine Sympathien für die Französische Revolution in diesem Artikel nicht verborgen. Den Umweg über Japan nimmt er nur, um die eigene Objektivität zu unterstreichen. Eigentlich muss doch jeder Mensch, egal, ob er selbst von den Ereignissen betroffen ist oder nicht, mit den Unterdrückten sympathisieren ... | ||||
Links | ||||
Dionys | ||||
Verben | ||||
angehen liegen befreien halten verwehren freuen | ||||
20181001 | ||||
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