Moderne Zeiten | (schwer) | |||
Einerseits – andererseits: die „Moderne“ hat bekanntlich nicht nur eine Schokoladenseite. | ||||
Als vermutlich am folgenreichsten für den Charakter des modernen Zeitalters erwies sich dieses Paradoxon: Einerseits bescherte der Fortschritt den Menschen des Westens in den Jahrhunderten nach der wissenschaftlichen Revolution und der Aufklärung ein beispielloses Maß an Freiheit, Macht, Ausdehnung, Wissen, Erkenntnistiefe und konkretem Erfolg; andererseits unterminiert er – zunächst auf subtile, später auf eine krisenhaft erlebte Weise – die existentielle Lage der Menschen an praktisch allen Fronten – metaphysisch und kosmologisch, erkenntnistheoretisch, psychologisch und zuletzt sogar biologisch. Die Moderne in ihrer Entwicklung stellt sich dar als ein unbarmherziges Gleichgewicht, eine unauflösliche Verquickung von positiven und negativen Aspekten. | ||||
Tarnas | ||||
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KommentarAus einem Buch eines US-amerikanischen Autors, das Menschen sehr zu empfehlen ist, die sich für die westliche Geistesgeschichte interessieren. |
Gegenwart by Guy of taipei [CC BY-SA 3.0], via WC | |||
Autor und Werk | ||||
Richard Tarnas, *1950. | ||||
Aus: Das Wissen des Abendlandes. Das europäische Weltbild von der Antike bis zur Moderne. 2006 Übersetzung: Eckhard E. Sohns. S. 409. | ||||
Links | ||||
Tragische Moderne? Diskurs der Moderne Horoskope | ||||
Verben | ||||
erweisen bescheren unterminieren darstellen | ||||
20181103 | ||||
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