Ihr naht euch wieder | (schwer) | |||
Bei „schwankenden Gestalten“ denkt man zuerst an Betrunkene. Aber klassisch gebildete Deutsche haben vielleicht noch andere Assoziationen. | ||||
Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten, Die früh sich einst dem trüben Blick gezeigt. Versuch ich wohl, euch diesmal festzuhalten? Fühl ich mein Herz noch jenem Wahn geneigt? Ihr drängt euch zu! nun gut, so mögt ihr walten, Wie ihr aus Dunst und Nebel um mich steigt; Mein Busen fühlt sich jugendlich erschüttert Vom Zauberhauch, der euren Zug umwittert. | ||||
Goethe | ||||
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KommentarDiese Verse sind als „Zueignung“ dem berühmtesten deutschen Drama, Goethes „Faust“, vorangestellt. Nicht leicht zu verstehen; aber wenn auch die Bedeutung ein wenig in Dunst und Nebel verborgen bleibt, spürt man doch den Zauberhauch von Goethes Sprache. |
Goethezeit | |||
Autor und Werk | ||||
Johann Wolfgang Goethe | ||||
„Faust“, 1808. | ||||
Links | ||||
Idris und Zenide | ||||
Verben | ||||
nahen schwanken zeigen festhalten walten | ||||
20181026 | ||||
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