Handwerker | (schwer) | |||
Ein deutscher Dichter hatte vor 200 Jahren das Gefühl, dass es keine richtigen Menschen mehr gibt. | ||||
Es ist ein hartes Wort und dennoch sag ichs, weil es Wahrheit ist: ich kann kein Volk mir denken, das zerrißner wäre, wie die Deutschen. Handwerker siehst du, aber keine Menschen, Denker, aber keine Menschen, Priester, aber keine Menschen, Herrn und Knechte, Jungen und gesetzte Leute, aber keine Menschen – ist das nicht, wie ein Schlachtfeld, wo Hände und Arme und alle Glieder zerstückelt untereinander liegen, indessen das vergoßne Lebensblut im Sande zerrinnt? | ||||
Hölderlin | ||||
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KommentarRichtige, „ganze“ Menschen waren für die Intellektuellen dieser Zeit vor allem die Griechen – die „alten Griechen“ natürlich, denn in ihrer modernen Welt, so dachten sie, konnten sich Menschen gar nicht mehr so gesund und allseitig entwickeln, wie es in früheren Zeiten möglich gewesen war. Es geht also wieder einmal um moderne „Entfremdung“ ... |
Goethezeit | |||
Autor und Werk | ||||
Friedrich Hölderlin, 1770 - 1843 | ||||
Aus seinem Briefroman „Hyperion“, der 1797/99 erschienen ist. | ||||
Links | ||||
Kleine Teilchen Keine Bürger mehr | ||||
Verben | ||||
sagen denken zerreißen sehen | ||||
20180729 | ||||
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