Gesunde Wilde

(schwer)
Gesundheit im Vergleich: heute und in den wilden alten Zeiten.
... dass wir die meisten Übel, die uns zustoßen, selbst über uns gerufen haben und dass wir sie hätten vermindern können, wenn wir so ungekünstelt, so einfach und so in der Stille hätten leben wollen, wie es uns die Natur vorgeschrieben hat.

... dass ein kranker Wilder, der sich selbst überlassen wird, zwar von niemandem anders als von der Natur Hilfe zu erwarten, dafür aber auch nichts anderes als seine Krankheit zu befürchten hat, und deswegen können seine Umstände den unsrigen oft vorzuziehen sein.
Rousseau
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Kommentar

Wenn der „Wilde“ laut Rousseau „nichts anderes als seine Krankheit zu befürchten“ hat – was haben dann, im Krankheitsfall, wir Zivilisierte außerdem zu befürchten?
Aufklärung

Autor und Werk

Jean Jaques Rousseau, 1712-1778
Aus seinem berühmten Discours sur l’origine et les fondements de l’inégalité parmi les hommes von 1754/55.

Schon ein Jahr später (von dem berühmten Philosophen Moses Mendelssohn) ins Deutsche übersetzt. Deutscher Titel: „Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen“.

Lösung

Die Ärzte natürlich. Damals sicher noch mehr als heute. Aber auch heute sterben noch viele Menschen, in Krankenhäusern z.B., nicht an der mitgebrachten Krankheit, sondern an der Behandlung, an den „Umständen“, mitsamt ihren Myriaden von Krankenhauskeimen ... Es sind wahrscheinlich 20000 Menschen jährlich. (Radionachrichten vom 15.11.2019)

Verben

zustoßen vermindern vorschreiben erwarten befürchten vorziehen
20190211


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