Fernes nächstes Dorf | (mittel) | |||
Könnte es sein, dass schon das nächste Dorf viel zu weit weg ist? | ||||
Ich begreife kaum, wie ein junger Mann sich entschließen kann, ins nächste Dorf zu reiten, ohne zu fürchten, dass schon die Zeit des gewöhnlichen, glücklich ablaufenden Lebens für einen solchen Ritt bei weitem nicht hinreicht. | ||||
Kafka | ||||
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KommentarDas ist schon etwa die Hälfte dieser Mini-Parabel des berühmten Autors. Hier der Rest .Und bedeutet was? Wenn schon das nächste Dorf zu weit weg ist – ist womöglich nichts im Leben nah genug, erreichbar? Andererseits lassen sich die „Modernen“ nicht so gerne in einfache Botschaften übersetzen. Bei diesem Textauszug sollte man wirklich einmal die Rekonstruktion anhand der Verben wagen, die außer dem letzten alle sehr gebräuchlich und nützlich sind. Vielleicht gilt allgemein, dass Kafka eine sehr geeignete Lerner-Lektüre darstellt, nicht nur, weil seine Texte ja auch spannend und interessant sind, sondern auch wegen der relativ einfachen, dabei so wohlkonstruierten Sprache. |
20. Jhd. | |||
Autor und Werk | ||||
Franz Kafka. | ||||
Das nächste Dorf von 1919. | ||||
Verben | ||||
begreifen entschließen reiten fürchten hinreichen | ||||
20181106 | ||||
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