Sonett | (mittel) | |||
Das „Sonett“ ist eine aus Italien stammende, später gesamteuropäisch gewordene Gedichtform. Hier das Ende eines deutschen Sonetts. Die Botschaft ist auch sehr nützlich. | ||||
Wer sein selbst Meister ist und sich beherrschen kann, dem ist die weite Welt und alles untertan. | ||||
Fleming | ||||
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KommentarUnd hier sieht man, wie ein Sonett im Ganzen funktioniert (vier Strophen, zweimal vier und zweimal drei Zeilen) und bekommt weitere nützliche und sehr „stoische“ Tipps.Sei dennoch unverzagt! Gib dennoch unverloren! Weich keinem Glücke nicht, steh höher als der Neid, vergnüge dich an dir und acht es für kein Leid, hat sich gleich wider dich Glück, Ort und Zeit verschworen. Was dich betrübt und labt, halt alles für erkoren; nimm dein Verhängnis an. Laß alles unbereut. Tu, was getan muß sein, und eh man dir`s gebeut. Was du noch hoffen kannst, das wird noch stets geboren. Was klagt, was lobt man noch? Sein Unglück und sein Glücke ist ihm ein jeder selbst. Schau alle Sachen an: dies alles ist in dir. Laß deinen eitlen Wahn, und eh du fürder gehst, so geh in dich zurücke. Wer sein selbst Meister ist und sich beherrschen kann, dem ist die weite Welt und alles untertan. Die altgriechische Philosophenschule der „Stoa“ lehrte eine Art universale Coolness in allen Lebenslagen und wurde im Barock – wo man eine solche Haltung wegen der ewigen Kriege gut brauchen konnte – wieder aktuell. |
17. Jhd. | |||
Autor und Werk | ||||
Paul Fleming, 1609-1640 | ||||
Sonett „An sich“, 1641 veröffentlicht. | ||||
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20181219 | ||||
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