Römerzwinger | (mittel) | |||
Es geht hier um ein Volk, das die Römer aus den eigenen Gauen verjagt hat. | ||||
Kennt ihr das Volk, das fest, wie seine Eichen, Und feurig, wie sein Rebensaft, Im blut´gen Kampf, kühn mit Heroenkraft, Den Römer zwang, aus fremder Gau zu weichen? | ||||
Müchler | ||||
------------------------- | ||||
KommentarDas Volk, das ihr sicher kennt, hat zwar vor 2000 Jahren die Römer aus den eigenen „Gauen“ (Gebieten) verjagt, aber im Jahr 1806 hat es, oder ein größerer Teil davon, einen blut´gen Kampf ziemlich schmählich verloren. Die damaligen Auseinandersetzungen mit den Nachbarn waren der Anlass für dieses und viele ähnliche patriotische Gedichte.Der „Rebensaft“ (Wein) in den Gauen dieses Volkes ist, heute jedenfalls, nicht grade für „Feurigkeit“ berühmt, aber das Bier ist nicht schlecht, und Eichen gibt es auch noch viele. Kennt ihr das Volk? |
Goethezeit | |||
Autor und Werk | ||||
Karl Müchler, 1763-1857 | ||||
„An die .........“, 1806. | ||||
Lösung | ||||
Es sind tatsächlich schon wieder die Deutschen. In diesem langen Gedicht, das noch schlechter und peinlicher ist als die meisten patriotischen Gedichte, findet man die Deutschenklischees der Epoche am vollständigsten versammelt. Es geht vor allem immer um Echtheit, Natürlichkeit, Aufrichtigkeit vs. Falschheit, Oberflächlichkeit usw. auf der anderen Seite. Davon hat sich bis heute etwas gehalten. Die Deutschen haben noch immer weniger Sinn für Förmlichkeiten, Höflichkeit usw. als viele Nachbarn. So patriotisch sind sie allerdings – im Großen und Ganzen – nicht mehr. | ||||
Links | ||||
Kein Anfang Ungleiche Eichen Biedermänner | ||||
Verben | ||||
kennen zwingen weichen | ||||
20190312 | ||||
www.d-seite.de – Aufgaben, Texte, Links – Gerhard Antretter, 2015 – 2020