Geistige Hegemonie | (mittel) | |||
Wo war im alten Europa eigentlich der Geist zu Hause – und wo gar nicht? | ||||
Die geistige Hegemonie überschritt nie die Grenzen der lateinischen Welt. Italien hatte sie in der Renaissance. Danach erlebte Spanien sein Goldenes Zeitalter; und schließlich kam Frankreich, um das Erbe anzutreten. Die Vorstellung, dass die Nordbarbaren diesen Kulturköniginnen Konkurrenz machen könnten, war lächerlich. Was hatten sie schon zu bieten? Den monströsen Shakespeare etwa? Oder ein paar primitive gotische Dichter in Deutschland? Das zählte alles gar nicht. | ||||
Hazard | ||||
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KommentarSo beschreibt ein französischer Historiker des vergangenen Jahrhunderts die Lage in Europa, im Rückblick von der Zeit um 1700 aus. Bis dahin war alles außerhalb der lateinischen Welt – also der Kulturen, die sich von der antiken römischen herleiteten – mehr oder weniger barbarisch.Es sollte aber nicht mehr lange so bleiben. Um 1700 zeichnet sich für Hazard ein fundamentaler Umbruch ab. Europa geht damals durch eine geistige Krise, aus der etwas ganz Neues hervorgehen wird. Auch die Barbaren werden sich jetzt zu Wort melden. |
18. Jhd. | |||
Autor und Werk | ||||
Paul Hazard, 1878-1944 | ||||
La Crise de la conscience européenne: 1680-1715, von 1935. (Die Krise des europäischen Geistes.) | ||||
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20190403 | ||||
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