Frauenopfer | (schwer) | |||
Ein deutscher Dichter weiß, wie man die Frauen behandelt. Der Textauszug ist etwas schwierig, aber wenn man bei den strukturierenden Wörtern „halb“ und „doppelt“ ansetzt und diese „Duplizitäten“ weiterverfolgt, kommt man schon ein Stückchen voran. | ||||
Was nun besonders die Weiber betrifft, welche wie der Gott Anubis halb zu den obern, halb zu den untern Göttern gehören, so muss ihnen auch so geopfert werden wie diesem, nämlich doppelt, auf einmal wie jenem weiße und schwarze Hunde; der Mann, der an ihren Altar tritt, muss ein Herz darauf ausbreiten, worin nach einer richtigen Vermischungsrechnung Ruchlosigkeit und Sentimentalität in beide Kammern geschickt verteilt sind. | ||||
Jean Paul | ||||
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KommentarRuchlosigkeit ist Skrupellosigkeit, Amoralität. Es geht also um die richtige Mischung aus „Gefühl und Härte“, Emotionalität und Männlichkeit ... |
Goethezeit | |||
Autor und Werk | ||||
Jean Paul = Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825 | ||||
Aus seinem Roman „Titan“, 1800-1803, in Kapitel 187. | ||||
Verben | ||||
betreffen gehören opfern ausbreiten verteilen | ||||
20160624 | ||||
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