Ewig lehrreich | (mittel) | |||
Was könnte „dieser Wahn“ im folgenden Zitat sein? | ||||
Es ist ewig lehrreich zu sehen, wie alle Bildung und Aufklärung gegen diesen Wahn lange Zeit nicht aufkam, weil derselbe seine Stütze hatte an der leidenschaftlichen Phantasie, an dem heißen Wunsch, die Zukunft vorauszuwissen und zu bestimmen, und weil das Altertum ihn bestätigte. | ||||
Burckhardt | ||||
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KommentarMan muss ja bekanntlich immer versuchen, die Konstruktion aufs Wesentliche zu reduzieren, alles Überflüssige rausstreichen ... Zum Beispiel kann man auf den einleitenden Hauptsatz schon mal verzichten und fängt dann so an:Alle Bildung kam gegen diesen Wahn nicht auf, weil ... Dann streicht man aus Aufzählungen alles außer einem Glied derselben, am besten natürlich dem kürzesten: ... weil er seine Stütze hatte an der Phantasie ... Das wäre schon die Kernkonstruktion. Und die sagt nun was aus? |
19. Jhd. | |||
Autor und Werk | ||||
Jacob Burckhardt, 1818-1897 | ||||
Aus seinem berühmten Buch "Die Cultur der Renaissance in Italien" von 1860, mit dem die (neuere) Kulturgeschichtsschreibung beginnt, mehr oder weniger. | ||||
Lösung | ||||
Die Bildung kann also gegen diesen Wahn nichts tun, weil er von der Phantasie gestützt wird. Wenn soweit das Gerüst klar ist, integriert man die weggestrichenen Teile wieder. Der Wahn wird also auch von dem Wunsch, die Zukunft zu kennen, gestützt, und außerdem vom Altertum bestätigt. Es geht um die Astrologie. | ||||
Links | ||||
Horoskope | ||||
Verben | ||||
aufkommen bestimmen bestätigen | ||||
20201031 | ||||
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