Die „Würde“: ein schwieriger Begriff, aber kein beliebig interpretierbarer.
„Würde des Menschen“ weiterlesenDie Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
Grundgesetz
texte für deutschlernende
Die „Würde“: ein schwieriger Begriff, aber kein beliebig interpretierbarer.
„Würde des Menschen“ weiterlesenDie Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
Grundgesetz
Ein Mann begegnet nachts, im Wald, einer schönen Braut. Wie romantisch!
Es ist schon spät, es wird schon kalt,
Eichendorff
Was reit’st du einsam durch den Wald?
Der Wald ist lang, du bist allein,
Du schöne Braut! Ich führ dich heim!
Allerdings, wie oft in solchen Situationen, läuft nicht alles ganz glatt. Wollen Sie spekulieren?
Joseph von Eichendorff, 1788-1857
1815, das Gedicht heißt eben „Waldgespräch“. Einerseits ein durchaus treffender Titel, andererseits – gar nicht.
„Waldgespräch“ weiterlesenDu sollst nicht töten! sagt nicht nur die Bibel, sondern sagen auch alle einschlägigen nationalen Gesetze. Laut Grundgesetz gilt das erfreulicherweise auch für den Staat.
„Todesstrafe“ weiterlesenDie Todesstrafe ist abgeschafft.
Grundgesetz
Rettet uns wohl ein höheres Wesen, wenn wir in Not sind? Und wenn nicht – was dann?
Es rettet uns kein höh’res Wesen,
Pottier / Luckhardt
kein Gott, kein Kaiser noch Tribun.
Uns aus dem Elend zu erlösen,
können wir nur selber tun.
Das konnte man sich denken – alles muss man selber tun. Aus welchem bekannten Lied stammen übrigens die Verse?
„Selber tun“ weiterlesenAus Knaben werden Männer …
Als ich ein Knabe war, fühlte ich immer eine brennende Sehnsucht, wenn schöngebackene Torten, wovon ich nichts bekommen sollte, duftig-offen, bei mir vorübergetragen wurden; späterhin …
Heinrich Heine
Später(hin): was? Wirklich kein schwieriges Rätsel.
Heinrich Heine, 1797-1856
„Schöngebackene Torten“ weiterlesenFrauen sind bekanntlich schöner als Männer – aber sind auch ihre Fehler schöner als die von Männern?
Es ist sehr reizend, ein ausländisches Frauenzimmer unsere Sprache sprechen und mit schönen Lippen Fehler machen zu hören. Bei Männern ist es nicht so.
Lichtenberg
Frauenzimmer ist ein altes Wort für Frau. Heute verwendet man es noch, wenn man mit weniger reizenden Vertreterinnen des Genders zu tun hat – z.B. in Ausrufen wie So ein blödes Frauenzimmer!
Georg Christoph Lichtenberg, 1742-1799
Aus den „Sudelbüchern“
-> ATL
Was ist das Besondere – oder ein Besonderes – an der Demokratie? Nur dass sie so selten ist?
Die Demokratie ist die einzige politische Form, die man erlernen muss.
Oskar Negt
Und spricht das nun für oder gegen die Demokratie?
„Demokratie lernen“ weiterlesenWo sind wir hier – wenn nicht in einem Horrorfilm?
Die Brüder taten sich zusammen, überwältigten den Vater und verzehrten ihn nach der Sitte jener Zeiten roh.
?
Wir sind nicht in einem Horrorfilm, sondern in einem späten Werk eines berühmten österreichischen Wissenschaftlers. Zuvor hatte er geschildert, wie der rohe Vater zu Lebzeiten die Söhne behandelte:
„Roher Vater“ weiterlesenHier wird beschrieben, wie sich während der schlimmsten Epidemie, die Europa je erlebte, die Beziehungen zwischen den Menschen veränderten. – Wissen Sie, wann die große Pest nach Europa kam?
Der Bruder ließ den Bruder im Stich, der Onkel den Neffen, und oft die Frau den Mann; und was noch schlimmer ist und kaum zu glauben, die Väter und Mütter hörten auf, sich um ihre Kinder zu kümmern, als würden sie nicht existieren
Giovanni Boccaccio
Boccaccio beschreibt die Situation in Florenz während der Pest. In diese Zeit hat er die Rahmenhandlung zu seinen berühmten „Novellen“ verlegt. Eine Gruppe junger Menschen flieht vor der Pest aufs Land. Dort erzählt man sich heitere und oft erotische Geschichten. – Und wann war nun das alles?
„Pest“ weiterlesenDer berühmte Begründer der Psychonanalyse hat seine Theorie auch auf verschiedenste Kulturerscheinungen angewandt. Können Sie aus folgendem Zitat erschließen, worum es geht?
Das Ganze ist so offenkundig infantil, so wirklichkeitsfremd, dass es einer menschenfreundlichen Gesinnung schmerzlich wird zu denken, die große Mehrheit der Sterblichen werde sich niemals über diese Auffassung des Lebens erheben können
Sigmund Freud
Wer also eine menschenfreundliche Gesinnung hat = die Menschen mag, der bedauert die vielen Menschen, die niemals zu einer vernünftigeren Einstellung zum Leben kommen werden. Aber worum geht es nun, was ist diese Auffassung des Lebens?
„Offenkundig infantil“ weiterlesen