Taumelnde Menschheit | (schwer) | |||
| Ein berühmter deutscher Schriftsteller klagt in einer Rede auf einen noch berühmteren deutschen Schriftsteller zweihundert Jahre zuvor über den schlimmen Zustand der Welt. | ||||
| Ohne Gehör für seinen (Schillers) Aufruf zum stillen Bau besserer Begriffe, reinerer Grundsätze, edlerer Sitten, "von dem zuletzt alle Verbesserung des gesellschaftlichen Zustandes abhängt", taumelt eine von Verdummung trunkene, verwahrloste Menschheit unterm Ausschreien technischer und sportlicher Sensationsrekorde ihrem schon gar nicht mehr ungewollten Untergange entgegen. | ||||
| Thomas Mann | ||||
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KommentarLesehilfe. Auf "ohne Gehör für" folgt die Liste der von Schiller damals geforderten Tugenden; mit dem Verb taumeln beginnt die Darstellung der heutigen trostlosen Verhältnisse - ein schöner, fast vollständiger Katalog der gängigen "Kulturkritik".Was soll man also laut Schiller tun? |
20. Jhd. | |||
Autor und Werk | ||||
| Thomas Mann, 1875-1955 | ||||
| Versuch über Schiller, 1955 | ||||
Lösung | ||||
| Still bessere Begriffe, reinere Grundsätze und edlere Sitten bauen, weil davon eben die Verbesserung der gesellschaftlichen Zustände abhängt. Das ist Schillers politische Zentralthese, die er einer anderen Methode der Gesellschaftsverbesserung entgegensetzt, nämlich der französischen - von 1789ff. | ||||
Links | ||||
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Verben | ||||
| abhängen taumeln | ||||
| 20210410 | ||||
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