Sitten und Tugend | (mittel) | |||
Wer sind wohl die "Alten" hier - und die "unsrigen"? | ||||
Die Politiker der Alten redeten immerfort von Sitten und Tugend, die unsrigen reden von nichts als vom Handel und vom Gelde. | ||||
Rousseau | ||||
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KommentarDie Alten in solchen Kontexten sind immer die alten, also antiken Griechen und Römer. Die unsrigen in diesem Fall die aufgeklärten Menschen des 18. Jahrhunderts.Frage: Was gilt für die unsrigen Unsrigen? Sind unsere Politiker mehr wie die der Alten oder wie die des 18. Jahrhunderts? |
Aufklärung | |||
Autor und Werk | ||||
Jean Jacques Rousseau, 1712-1778 | ||||
1. Abhandlung | ||||
Lösung | ||||
Die Frage ist nicht so einfach zu beantworten, finde ich. Tugendappelle spielen jedenfalls immer dann noch eine sehr wichtige Rolle, wenn den Politikern nichts anderes mehr einfällt - also wirklich nicht gerade selten. Wenn sie zum Beispiel nicht wissen, was man gegen neue Nazis tun könnte, appellieren sie an uns Bürger mit abgedroschenen Sprüchen wie: Eine Demokratie kann ohne Demokraten nicht leben. Wenn sie zu feige sind, Wirtschaftsinteressen entschieden entgegenzutreten, müssen wir’s eben richten und vernünftig und tugendhaft sein und nicht mehr so viel Fleisch essen und Energie sparen usw. Also: je feiger und ohnmächtiger und weniger tugendhaft die Politik, desto mehr Sitten und Tugend verlangt sie von uns - könnte vielleicht ein relativ allgemeingültiger Zusammenhang sein. | ||||
Verben | ||||
reden | ||||
24012023 | ||||
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