Die Verlobung von St. Domingo | (mittel) | |||
Der Anfang einer Novelle eines der bekanntesten deutschen Novellisten. | ||||
Zu Port au Prince, auf dem französischen Anteil der Insel St. Domingo, lebte, zu Anfange dieses Jahrhunderts, als die Schwarzen die Weißen ermordeten, auf der Pflanzung des Herrn Guillaume von Villeneuve, ein fürchterlicher alter Neger, namens Congo Hoango. | ||||
Kleist | ||||
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KommentarEine weitere sehr bekannte Novelle von Kleist, mit damals zeitgenössischem Stoff. „Dieses Jahrhundert“ ist das neunzehnte.Zur Sprache: In diesem Satz stehen drei Kommas zu viel. Welche – und warum? |
Goethezeit | |||
Autor und Werk | ||||
Heinrich von Kleist, 1777-1811. | ||||
Die Novelle „Die Verlobung von St. Domingo“ stammt aus dem Jahr 1811. | ||||
Lösung | ||||
... lebte zu Anfange ... auf der Pflanzung des Herrn Guillaume von Villeneuve ein fürchterlicher alter Neger namens Congo Hoango. Kleist setzt solche Kommas, um den Eindruck eines Tatsachen-Protokolls herzustellen, als würde er die Fakten so wiedergeben, wie sie in der Welt vorzufinden sind. Sie zu längeren Abschnitten zusammenzufassen ist ihm zu „subjektiv“, zu viel Eingriff des Autors. Kleist zu lesen kann aufgrund dieser ihn allein auszeichnenden Eigenheit etwas anstrengend sein; man löscht im Geist ständig überflüssige Kommas ... Seine Novellen sind trotzdem sehr spannend und gehaltvoll, und tatsächlich – aber wahrscheinlich nicht nur wegen der Kommas – auf gewisse Weise „realistischer“ als alles vor ihm. | ||||
Verben | ||||
leben ermorden | ||||
20161129 | ||||
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